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LaFou Celler

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LaFou Celler, Batea

Fährt man am Rande des Priorats auf der N 420 weiter Richtung Südwesten, gelangt man nach der Überquerung des Ebros in die Terra Alta. Dieses Gebiet steht im Schatten des Priorats. Immer mehr kommen aber Leute von ausserhalb und entdecken diese Weingegend, die die Rebsorten gemeinsam hat mit dem Priorat, jedoch ganz andere Böden.

Zu den Zuwanderern gehört auch die Familie Roqueta, welche seit 1983 die Bodega Abadal im Landesinnern von Barcelona betreibt. 2007 startete der älteste Sohn, Ramon Roqueta, das Unternehmen LaFou in der Terra Alta. Er hat seine önologische Ausbildung in Montpellier gemacht und danach auf Château Mont-Redon im Châteauneuf-du-Pape gearbeitet. Nicht zuletzt davon kommt seine Leidenschaft für den Grenache, sowohl für den Grenache noir als auch den Grenache blanc. Es ist also nicht verwunderlich, dass er nun einen reinsortigen weissen Grenache vinifiziert. Dazu hat er gleich noch den Önologen Joan Soler vom väterlichen Weingut abgeluchst. Diese beiden ergänzen sich nun bestens und strotzen nur so vor Tatendrang und dem Selbstvertrauen, hier bald zu den Topadressen zu gehören. Dass dies bald der Fall sein wird, davon konnte ich mich bei meinem Besuch überzeugen. In einem stattlichen Haus am Hauptplatz in Batea, der Plaça Catalunya, ist der Keller untergebracht. Zusätzlich entstehen jetzt noch Empfangsräumlichkeiten, damit es an nichts fehlen wird.

Der Name La Fou kommt aus der lokalen Sprache und bedeutet soviel wie Kehle oder kleine Schlucht. Damit ist die typische Landschaft der Terra Alta gemeint. Bei der Besichtigung der Rebberge wird dann sofort klar, was man sich darunter vorzustellen hat. Es sind praktisch kleine Canyons, nicht so tief wie wir das aus anderen Gegenden kennen, in welchen die Rebberge angelegt sind. Die Niederschläge sind so tief, dass die meisten Rebberge in der Sohle terrassenförmig angelegt sind, dort, wo wenigstens noch etwas Wasser verfügbar ist. Viele Terrassen sind verlassen und können wieder bepflanzt werden. Insgesamt umfasst die Domäne 60 Hektaren Land, wovon ca. 36 Hektaren mit Reben bepflanzt werden können. Heute sind es gerade mal 12.

Ramon und Joan machen auf der Domäne drei verschiedene Weine. Der weisse, wie erwähnt ein reinsortiger Grenache blanc, wird aus 2 verschiedenen Weinen mit unterschiedlichen Lesedaten kreiert. Damit erreichen sie einerseits die Frische und Fruchtigkeit der früher gelesenen Trauben im Wein als auch die Fülle der später gelesenen Trauben. Daraus entsteht ein toll ausbalancierter Weisswein. Der Rotwein Lafou ist eine Assemblage aus Grenache und Syrah, und als Eigenheit virtuos begleitet von der lokalen Sorte Morenillo. Diese ist offensichtlich eine eigenständige Sorte und kann am ehesten mit dem Pinot noir verglichen werden. Er ist nicht sehr farbintensiv, reift relativ spät und bringt mit der phenolischen Reife nicht zu viel Alkohol mit, dafür viel Frische. Auf diese Sorte wollen Ramon und Joan vermehrt setzen. Das Flagschiff ist der Lafou de Batea, ein aussergewöhnlicher Wein mit grosser Komplexität.